Franz Staracek
Automechaniker. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Staracek wurde am 28.7.1924 in Wien geboren. Er arbeitete als Automechaniker und war kommunistischer Widerstandskämpfer.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 14. 5. 1944 wurde Franz Staracek verhaftet und am 7. 6. 1944 wegen "Fahnenflucht" zum Tode verurteilt. Am 16.6.1944 erfolgte seine Erhängung im Landesgericht I in Wien.
Aus einem Schreiben des Divisionsrichters des Divisionsgerichts 177, Oberkriegsgerichtsrat [Name unleserlich], vom 15. 6. 1944
„(…) Herr Generalstabsrichter Dr. Sack, lässt heute 11,30 Uhr fernmündlich mitteilen, dass das Urteil bestätigt worden ist und dass die 5 zum Tode verurteilten Angeklagten Mauerer, Staracek, Wolter, Lakosil und Sobotka noch heute durch Erhängen hinzurichten sind. Die Erhängung sei vom Chef H. Rüst und BdE nach Fühlungnahme mit Reichsmarschall Göring, dem Reichsjustizminister und dem Reichsfüher SS angeordnet worden. (…) Nachdem der Herr Oberstaatsanwalt Wien bis 16,30 Uhr die Gestellung des Scharfrichters aus München oder Prag noch nicht zusagen konnte und die Vollstreckung des Urteils im Konzentrationslager Mauthausen in Erwägung zog, habe ich mich erboten, den Herrn Oberstaatsanwalt in München selbst anzurufen. Um 17,00 Uhr erfolgte die Zusage (…) dass der Scharfrichter Reichhart die Vollstreckung des Urteils durch Erhängen am 16. 6. 1944 um 18,00 Uhr in Wien durchführen werde.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien